Kardinal Schönborn vor 30 Jahren zum Bischof geweiht
Vor 30 Jahren, am 29. September 1991, wurde Christoph Schönborn zum Bischof geweiht. Dem damals 46 Jahre alten, international renommierten Theologen aus dem Dominikanerorden wurde im Wiener Stephansdom von Kardinal Hans Hermann Groer als Hauptkonsekrator sowie von Kardinal Franz König und dem Brünner Bischof Vojtech Cikrle als Mitkonsekratoren die Hände aufgelegt. (Kardinal König hatte P. Schönborn am 27. Dezember 1970 zum Priester geweiht, Bischof Cikrle war der Familie Schönborn verbunden.) Schönborn war am 11. Juli 1991 von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Sutri (einer aufgehobenen Diözese in Latium) und Weihbischof für Wien ernannt worden. Er war zuvor u.a. als Redaktionssekretär für den "Katechismus für die Weltkirche" tätig.
Mit dem neuen Wiener Weihbischof und den Konsekratoren waren auch die beiden Wiener Weihbischöfe Helmut Krätzl und Florian Kuntner Konzelebranten der Festmesse. Mit dem Apostolischen Nuntius, Erzbischof Donato Squicciarini, war der damalige österreichische Episkopat war fast vollzählig im Stephansdom versammelt; so die Bischöfe Stefan Laszlo (Eisenstadt), Reinhold Stecher (Innsbruck), Maximilian Aichern (Linz), Alfred Kostelecky (Militärdiözese), Klaus Küng (Feldkirch), Kurt Krenn (St. Pölten) sowie der Salzburger Weihbischof Jakob Mayr. Der Grazer Bischof Johann Weber kam von einer Visitation noch zur Schlusspredigt Bischof Schönborns in den Stephansdom.
Auch mehrere ausländische Bischöfe, so Erzbischof Jan Sokol (Trnava), Weihbischof Frantisek Lobkowicz (Prag) und Diözesanbischof Pierre Raffin (Metz, Frankreich, ein Mitbruder Bischof Schönborns aus dem Dominikanerorden) waren bei der Weihe anwesend.
Mit tausenden von Gläubigen hatten sich auch Repräsentanten des öffentlichen Lebens mit Bundespräsident Kurt Waldheim und Vizekanzler Erhard Busek an der Spitze im Wiener Stephansdom eingefunden.
Schönborn stellte in seiner ersten Predigt als Bischof die Freundschaft mit Christus in den Mittelpunkt. Er hatte ein Wort aus den im Johannes-Evangelium überlieferten Abschiedsreden Jesu an die Apostel als Motto seines bischöflichen Wirkens gewählt: "Euch aber habe ich Freunde genannt". Dieses Wort zeige das christliche Leben als von Christus geschenkte Freundschaft mit Gott und von ihm inspirierte Freundschaft unter den Menschen, betonte Schönborn. Zu dieser Freundschaft mit Gott seien alle Menschen eingeladen, so der neue Weihbischof zum Abschluss der Weiheliturgie.
Am 13. April 1995 wurde Schönborn zum Koadjutor-Erzbischof der Erzdiözese Wien ernannt und am 14. September desselben Jahres folgte er dem zurückgetretenen Kardinal Groër nach. Am 21. Februar 1998 wurde er von Johannes Paul II. zum Kardinal kreiert.
Quelle: kathpress (28.09.2021)