Bischöfe plädieren für europaweite öko-soziale Landwirtschaft
Österreichs Bischöfe plädieren eindringlich für eine europaweite öko-soziale Landwirtschaft. Bei einem Studientag am vergangenen Montag zum Auftakt der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz im Europakloster Gut Aich bei St. Gilgen hatten sich die Bischöfe mit dem Thema Landwirtschaft auseinandergesetzt. Hauptreferent dabei war der zuständige Bundesminister Norbert Totschnig. Inhaltlich vorbereitet wurde der Studienteil vom St. Pöltner Bischof Alois Schwarz, der innerhalb der Bischofskonferenz für diesen Themenbereich verantwortlich ist. In einer Erklärung zum Abschluss der Vollversammlung haben die Bischöfe nun Eckpfeiler einer nachhaltigen, ökologisch und sozial verträglichen Landwirtschaft festgehalten.
Eine öko-soziale Landwirtschaft solle "ökonomisch leistungsfähig, ökologisch verantwortungsvoll und zugleich sozial orientiert sein" und habe sich in Österreich über Jahrzehnte vielfach bewährt. Ein Vergleich innerhalb der Länder der EU, in deren Kompetenzbereich die Landwirtschaft fällt, zeige auf, dass die landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich in vielen Bereichen führend seien. Das betreffe etwa die soziale Absicherung von Bäuerinnen und Bauern genauso wie die europaweit höchste Quote im Bereich der Biolandwirtschaft, die hohe Bereitschaft, sich freiwillig an Agrarumweltprogrammen zu beteiligen oder die hohe Anzahl an bergbäuerlichen Betrieben. Auch der generationenübergreifende Zusammenhalt in bäuerlichen Familienbetrieben sei eine Bereicherung für die gesamte Gesellschaft "und macht den Schatz der bäuerlichen Kultur aus".
Gleichzeitig stehe die Landwirtschaft auch in Österreich vor einem schmerzhaften Strukturwandel und immer neuen Herausforderungen: "Sie muss nicht nur am Weltmarkt konkurrenzfähig sein, sondern sich auch den veränderten Bedingungen aufgrund des Klimawandels stellen." Klima- und Umweltschutz müssten daher Teil der österreichischen und europäischen Landwirtschaftspolitik sein und bleiben, "weil nur so die Lebensgrundlagen nachhaltig gesichert werden können". Dazu gehörten u.a. auch Maßnahmen für die Artenvielfalt und gegen den Bodenverbrauch, so die Bischöfe.
Quelle: kathpress (08.11.2024)