Österreichs Bischöfe bitten um Gebet für Papst Franziskus
Angesichts des Bekanntwerden der beiderseitigen Lungenentzündung von Papst Franziskus, der seit Freitag in der römischen Gemelli-Klinik stationär behandelt wird, haben mehrere österreichische Bischöfe zum Gebet für das 88-jährige Kirchenoberhaupt aufgerufen. "Es ist eine sehr ernste Diagnose. Dennoch, so heißt es, ist er guter Dinge. Seien wir es mit ihm! Immer wieder bittet er um das Gebet - beten wir also für unseren Papst und wünschen wir ihm baldige Genesung. Oremus pro Pontifice!", schrieb der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, am Dienstag auf der Kurznachrichtenplattform Bluesky.
Auch Kardinal Christoph Schönborn wies am Mittwoch auf Bluesky und X darauf hin, dass Papst Franziskus "immer wieder und unermüdlich" seine Besucher um Gebet für ihn gebeten habe. "Ich bin sicher: viele Menschen haben diesem Wunsch entsprochen. Er ist für den Papst keine fromme Floskel. In diesen Tagen braucht er unser Gebet dringender als bisher. Beten wir gemeinsam für ihn!", schrieb der emeritierte Wiener Erzbischof.
Die Erzdiözese Wien, die derzeit vom Apostolischen Administrator Josef Grünwidl geleitet wird, erinnerte ebenfalls am Dienstag auf Instagram an den das ganze Pontifikat begleitenden Satz: "... e prego, non dimenticatevi di pregare per me! - Bitte vergesst nicht, für mich zu beten!" - um zu bestätigen: "Wir kommen der Bitte von Papst Franziskus nach und beten für deine baldige Genesung."
Auf Facebook bat Bischof Wilhelm Krautwaschl die Gläubigen darum, sie mögen neben den persönlichen Anliegen auch Papst Franziskus "Gott hinhalten" im täglichen Gebet - "und mit ihm die vielen, die sich nach Heilung sehnen", so der Grazer Oberhirte, der seinen Aufruf schloss mit "Beten wir füreinander! - Leben wir füreinander!"
Der Feldkircher Bischof Benno Elbs hatte schon am Montag via Instagram "Bitte betet mit mir für Papst Franziskus" gepostet. "Betet für mich" sei eine Bitte, die der römische Pontifex bei jedem Gespräch äußere, erinnerte auch der Vorarlberger Bischof, und schrieb: "Denken wir heute gemeinsam an Papst Franziskus - erfüllen wir ihm seine Bitte und beten wir gemeinsam". Das Posting hatte Elbs mit einem von ihm aufgenommenen Foto seiner letzten Begegnung mit Franziskus in Rom versehen.
Beidseitige Lungenentzündung
Am Mittwoch hatte der Vatikan erneute Details zum Gesundheitszustand des Papstes bekanntgegeben. Er atme selbstständig und könne offenbar aufstehen, hieß es. Quellen aus dem Vatikan bestätigen am Mittwoch, dass der unter anderem an einer beidseitigen Lungenentzündung erkrankte Papst nicht künstlich beatmet werde, eine mögliche Unterstützung etwa durch eine Nasenmaske könne jedoch nicht ausgeschlossen werden. Zudem soll sich Franziskus aus dem Krankenbett in einen Sessel bewegt haben. Die Untersuchungen seines Herzens hätten keine Auffälligkeiten gezeigt.
Seit Freitag wird Papst Franziskus in der römischen Gemelli-Klinik behandelt. Sowohl ein Ärzte-Team des Krankenhauses als auch medizinisches Personal aus dem Vatikan betreut den 88-Jährigen, der zunächst mit einer Bronchitis eingeliefert wurde. Sein Zustand verschlechterte sich seitdem: Tests am Montag zeigten eine polymikrobielle, also durch verschiedene Mikroben verursachten Atemwegsinfektion. Am Dienstagabend gab der Vatikan bekannt, dass Franziskus zudem an einer beidseitigen Lungenentzündung erkrankt ist. Aufgrund der Vielzahl der Infektionen sei die Behandlung komplex, verschiedene medikamentöse Therapien erschwerten sie.
Bereits in den vergangenen Tagen war der Vatikan auch auf die zahlreichen Gebetsaufrufen für den Papst aus aller Welt eingegangen. "Er dankt für die Verbundenheit, die er in diesem Moment spürt, und bittet mit dankbarem Herzen darum, weiterhin für ihn zu beten", hieß es in einer Mitteilung.
Quelle: kathpress (19.02.2025)