Erzbischof Lackner sagt Regierung Unterstützung der Kirche zu
"Die Kirche Österreichs wird die neue Bundesregierung mit ihrem Gebet begleiten. Sie wird sie auch, wo immer es ihr möglich ist, durch tatkräftigen Einsatz unterstützen." - Das hat der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner, am Montag gegenüber Kathpress erklärt.
Insgesamt 155 Tage hat es damit von der Wahl bis zur Angelobung der neuen Dreierkoalition von ÖVP, SPÖ und NEOS gedauert. Neuer Bundeskanzler ist Christian Stocker (ÖVP), Vizekanzler ist Andreas Babler (SPÖ). Um 11 Uhr begrüßte Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Mitglieder der neuen Regierung in der Hofburg. Nach einer kurzen Rede gelobte er Österreichs erste Dreierkoalition an. Einzig Verteidigungsministerin Klaudia Tanner machte bei der Angelobung von der Formel "So wahr mir Gott helfe" Gebrauch.
In der Stellungnahme von Erzbischof Lackner, die unmittelbar nach der Angelobung veröffentlicht wurde, wies Lackner auf die vielfältigen Tätigkeitsfelder hin, in denen es um eine gute Kooperation von Staat und Kirche geht. Sei es "im sozialen und mildtätigen Bereich durch die Caritas, in der für eine Demokratie nicht zu ersetzenden Bildung, oder auch in der Sorge um den Frieden im Kleinen, im Zwischenmenschlichen, in den Pfarren und Gemeinden".
Erzbischof Lackner betonte in seiner Erklärung die Mitverantwortung der Kirchen und Religionen für Staat und Gesellschaft. "Für die Regierenden und die im Staat Verantwortlichen sollen Christgläubige stets beten, so hat es einst schon der Apostel Paulus geboten. Dieses Gebet verrichtet die Kirche heute wie damals." Österreich sei der Katholischen Kirche ebenso Heimat wie auch den fünfzehn anderen anerkannten Religionsgemeinschaften im Land. Manche von ihnen prägten Staat und Gesellschaft, Kultur und Traditionen seit Jahrhunderten, andere seien erst in jüngerer Zeit hinzugekommen. "Sie alle aber haben die gesellschaftliche Aufgabe, jede auf ihre Weise im Sinne des Gemeinwohls zum Miteinander beizutragen", so Erzbischof Lackner: "Gemeinsam sind wir gerufen, die Hoffnung zu stärken, und in diesem Sinne dem bonum commune zu dienen."
Auf die neue Regierung würden nun Aufgaben warten, die weit über Steuer- oder Budgetfragen hinausgehen, so Lackner: "Sie muss sich um dieses Land mit Weisheit und vor allem Weitsicht sorgen - in einer Welt, in der Ungeahntes plötzlich möglich ist; in der wahrer und gerechter Friede so fern scheint; in der für dauerhaft Gehaltenes im überraschenden Umbruch ist." Er wolle im Namen der Österreichischen Bischofskonferenz dem Bundeskanzler, den Ministerinnen und Ministern sowie den Staatssekretärinnen und Staatssekretären "viel Segen" für diese große Aufgabe wünschen, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.
Quelle: kathpress (03.03.2025)