Flüchtlinge - Bischöfe: Zäune sind keine Lösung
Salzburg, 9.11.2015 (KAP) Grenzzäune und Mauern können Flüchtlinge nicht dauerhaft aufhalten und sind keine Lösung. Das betonten Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof Franz Lackner und Caritas-Bischof Manfred Scheuer unisono vor dem Beginn der Vollversammlung der Bischofskonferenz am Montagnachmittag in Stift Michaelbeuern im Gespräch mit Medien. Eine Lösung für die gegenwärtige Flüchtlingssituation sieht der Vorsitzende der Bischofskonferenz allein darin, wenn man an die Quelle des Problems gehe. "Die eigentliche Katastrophe besteht darin, dass es bis heute noch keine Friedenskonferenz für Syrien gibt", sagte der Wiener Erzbischof. Schuld an der Flüchtlingssituation seien die Zerstrittenheit der Weltpolitik und Waffenlieferungen auch aus Europa.
Die Bischöfe wiesen darauf hin, dass die Kirche in den letzten Wochen und Monaten viel für die Hilfe für Flüchtlinge getan habe. Besonders beeindruckend sei das Engagement vieler Freiwilliger. Konkret zu den derzeit diskutierten punktuellen, baulichen Maßnahmen an der Grenze sagte der Salzburger Erzbischof, dass sie dann "sinnvoll sind, wenn sie der Sicherheit der Flüchtlinge dienen". "Es braucht auch Ordnung um helfen zu können", so Lackner.
Für die Bewältigung der aktuellen Flüchtlingssituation "braucht es Herz, Hirn, Recht und Engagement". Das unterstrich der Innsbrucker Bischof, der gleichzeitig einige unverhandelbare Eckpunkte betonte: "Asyl ist ein Menschenrecht, darüber darf es keine Diskussion geben", so Scheuer. Für Christen sei klar, Menschen in Not zu helfen und Fremden Gastfreundschaft zu gewähren. Damit Integration gelingen könne, brauche es schon jetzt Maßnahmen in den Bereichen Schule, Bildung und Arbeit.