"Begleitung auf dem Weg zu einem christlichen Familienleben"
Wortlaut einer Presseerklärungen der Frühjahrsvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz, vom 2. bis 5. März im zur Abtei Wettingen-Mehrerau gehörenden Schloss Maurach
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Hauptthema der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz war die bevorstehende ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode, die vom 4.-25. Oktober stattfindet und "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute" zum Thema hat. Im Rahmen eines Studientages haben sich die Bischöfe daher mit den Ergebnissen der letztjährigen Synodenversammlung und dem dazu veröffentlichten Dokument ("Lineamenta") befasst.
Darin wird deutlich, dass die Familiensynode mit ihren beiden Versammlungen als ein geistlicher Prozess zu verstehen ist: Nach einer ersten Phase des Hinschauens auf die realen Verhältnisse geht es jetzt und bei der kommenden Synode um eine Klärung und Unterscheidung der Geister. Als Ziel hat Papst Franziskus festgehalten, dass im Blick auf Familien "konkrete Lösungen für alle Schwierigkeiten und die unzähligen Herausforderungen zu finden" sind.
Damit das gelingen kann, ist es wichtig, dass nicht bereits im Vorfeld fertige Lösungen präsentiert werden. Von daher begrüßen die Bischöfe die vom Papst gewollte offene Diskussion und Haltung der liebevollen und wertschätzenden Begleitung von Menschen auf ihrem Weg zu einem christlichen Familienleben. Diese Haltung ist getragen von einem Wissen um die tiefe Sehnsucht der Menschen nach Beziehung, Angenommensein, Verlässlichkeit, Wachsenkönnen und Gemeinschaft. All das ist in der Familie erlebbar und von der Schöpfungsordnung dem Menschen auch mitgegeben. Familie als eine lebenslange Beziehung in Liebe und Treue ist für die Menschen gleichsam ein Fixstern, der Orientierung für die vielen unterschiedlichen Wege zu einem geglückten Leben gibt.
Die österreichischen Bischöfe bekräftigen den Ansatz der vorliegenden Lineamenta, wonach bei allen Fragen der Blick fest auf Jesus Christus zu halten ist. "Jesus hat mit Liebe und Zärtlichkeit auf die Männer und Frauen geblickt, die ihm begegneten; als er die Erfordernisse des Gottesreiches verkündete, hat er ihre Schritte mit Wahrheit, Geduld und Barmherzigkeit begleitet", heißt es dazu (Nr. 12). Die "göttliche Pädagogik" kennt "verschiedene Grade" und einen "dynamischen Prozess von Stufe zu Stufe", führt das Dokument weiter aus und verbindet diesen Ansatz mit dem "Erfordernis einer pastoralen Begleitung" in unterschiedlichen Lebenssituationen.
Schließlich beinhalten die "Lineamenta" auch 46 Fragen, die erneut breit innerhalb der Kirche behandelt werden sollen. Die Bischofskonferenz hat dazu festgelegt, dass die Fragen wieder auf diözesaner Ebene bearbeitet und zusammengefasst werden sollen. Damit die Ergebnisse leichter vergleichbar sind, wurde eine strukturierte Vorgangsweise akkordiert. Die Diözesanberichte ergehen in der Folge an den Feldkircher Bischof Benno Elbs, der als offizieller Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz an der Familiensynode in Rom teilnehmen wird. Er wird bis zum 15. April eine zusammenfassende Antwort aus Österreich zum Fragenkatalog an das römische Synodensekretariat übermitteln.