Synode: Bischöfe hoffen auf "gute Früchte"
Wortlaut einer Presseerklärungen der Sommervollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz, vom 15. bis 17. Juni in Mariazell
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1. Familiensynode
Ehe und Familie sind die Grundformen jeder Gesellschaft, und sie bilden das generationenübergreifende Überlebensnetzwerk der Menschheit. Angesichts einer pluralen und zunehmend säkular geprägten Welt hat die Familie als erster Ort des Lebens, der Kultur und auch des Glaubens eine einzigartige Bedeutung. Sie ist daher nach Kräften zu fördern und zu stützen.
Bereits zum dritten Mal hat sich die Bischofskonferenz im Rahmen eines Studientages auf die bevorstehende Familiensynode vorbereitet. Schon jetzt zeigt sich, dass Papst Franziskus mit der Wahl des Themas und dem offenen sowie beteiligenden Stil bei der Vorbereitung der Synode Kirche und Gesellschaft gleichermaßen bewegt und inspiriert. Die Erwartungen an die ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode, die von 4. bis 25. Oktober im Vatikan unter dem Titel "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute" stattfindet, sind daher sehr hoch. Die österreichischen Bischöfe sind Papst Franziskus für die Synode dankbar und wollen selbst in Freimut und Demut dazu beitragen, dass aus diesem geistlichen Prozess viele gute Früchte erwachsen.
Das Wort "Synode" bedeutet im ursprünglichen Sinn "gemeinsam einen Weg zu gehen". Die Bischöfe wollen diesen Weg in Treue zum Evangelium und gemeinsam mit dem Papst und dem Volk Gottes gehen. Aus diesem Grund haben an den Beratungen der Bischofskonferenz diesmal mit Gerda Schaffelhofer (Katholische Aktion Österreich), Helmut Kukacka (Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände), Theo Quendler (Katholischer Laienrat Österreichs) und Alfred Trendl (Katholischer Familienverband Österreichs) die Spitzen des Laienapostolats teilgenommen.
Übereinstimmend wurde dabei festgehalten, dass die christliche Vision einer lebenslangen Verbindung in Liebe und Treue zwischen Mann und Frau, getragen vom Wunsch nach gemeinsamen Kindern, die Antwort auf die Sehnsucht der Menschen nach Familie ist. Dies zeigt der Blick auf die Lebensrealität der Menschen, die dieses Ideal anstreben, aber unterschiedlich verwirklichen und dabei auch scheitern können. Aufgabe der Kirche ist es, die Sehnsucht nach Familie, die als ein Segen für die Menschen in Gottes guter Schöpfung grundgelegt ist, wach zu halten und die Menschen dabei in allen Lebenslagen zu begleiten. Das Maß dafür ist und bleibt das Evangelium, das Vorbild Jesu Christi und sein von Barmherzigkeit geprägter Umgang mit den Menschen. Gleichzeitig gilt es die "Option für die Armen" auch im Blick auf jene Menschen einzulösen, die unter den Folgen von Ungerechtigkeit, Sünde und Scheitern im persönlichen und familiären Leben leiden. Ihnen muss sich die Kirche zuwenden und dabei der Versuchung sowohl des Laxismus als auch des Rigorismus widerstehen.
Die Lebbarkeit von Ehe und Familie hängt an vielfältigen Umständen, die es zu gestalten gilt. Dazu braucht es das christlich inspirierte Engagement aller, die in Gesellschaft, Staat, Wirtschaft und Politik Verantwortung tragen. Die Bischöfe ersuchen die Gläubigen und alle Menschen guten Willens, sich für ein familienfreundliches Zusammenleben einzusetzen, und bitten die Gläubigen um das Gebet für die kommende Familiensynode.