Steiermark: Große Zustimmung zu Krautwaschl
Caritas, Landespolitik und Katholische Aktion hoch erfreut über neuen Grazer Bischof Krautwaschl
Graz, 14.04.2015 (KAP) Auf große Zustimmung ist in der Steiermark die bevorstehende Ernennung von Wilhem Krautwaschl zum neuen Bischof der Diözese Graz-Seckau gestoßen, die vom Vatikan in den nächsten Tagen bekannt gegeben wird. Der steirische Caritasdirektor Franz Küberl würdigte Krautwaschl in einer ersten Stellungnahme als "fromm und lebenstüchtig". Er kenne ihn bereits seit 27 Jahren, so Küberl am Dienstag gegenüber dem ORF-Steiermark. Krautwaschl sei ein frommer und lebenstüchtiger Mann, "der die Diözese und die verschiedenen seelsorglichen Herausforderungen in unserem Land sehr gut kennt". Er sei überzeugt, so Küberl, dass der künftige Bischof "genug Kraft und Energie hat", die Herausforderungen "in evangeliarer Weise anzugehen".
Altbischof Johann Weber äußerte sich ebenfalls sehr positiv zu Wilhelm Krautwaschl. Bischof zu sein sei ein ständiger Lernprozess, so Weber: "Mit dem Lernen von den Menschen wächst man immer tiefer ins Evangelium hinein, und ich glaube, da bringt der neu ernannte Bischof wirklich den allerbesten Willen dazu mit". Für Weber ist es zudem ein großer Vorteil, dass ein verhältnismäßig junger Bischof ernannt wird - Krautwaschl ist 52 Jahre alt -, denn dieses Amt bringe auch körperlich große Anstrengungen mit sich, so Weber.
Der steirische Landeshauptmann Franz Voves äußerte sich gegenüber der "Kleinen Zeitung" zum künftigen Bischof: "Besonders erfreulich finde ich als Steirer, dass die Wahl des Papstes auf einen Landsmann gefallen ist, der die Verhältnisse des Landes und seiner ihm anvertrauten Gläubigen genau kennt."
Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer zeigte sich überzeugt, dass Krautwaschl ein "Bischof der Mitte und des Dialogs" sein werde. Er kenne Wilhelm Krautwaschl gut und schätze ihn sehr, so Schützenhöfer: "Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit ihm und wünsche ihm Gottes Segen."
Katholisch Aktion "hoch erfreut"
"Hoch erfreut, dass Wilhelm Krautwaschl und Werner Freistetter zu neuen Bischöfen ernannt werden sollen", hat sich am Dienstag auch die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Gerda Schaffelhofer, gezeigt. "Die Bestellung der beiden Priesterpersönlichkeiten ins Bischofsamt ist ein klares Signal für eine dialogfähige und weltoffene Kirche, die gleichzeitig ihre feste Verwurzelung im Evangelium nicht vergisst. Ich bin überzeugt, sie stehen für den Weg der Kirche, den Papst Franziskus eingeschlagen hat", so Schaffelhofer in einer Aussendung.
"Die Diözese Graz hat sehr lange auf die Entscheidung aus Rom gewartet. Dass nun der bisherige Leiter des Bischöflichen Seminars und des Bildungszentrums Augustinum in Graz, Wilhelm Krautwaschl, neuer Diözesanbischof werden soll, entschädigt für das lange Zuwarten", so Schaffelhofer. Sie habe Krautwaschl als einen Priester kennengelernt, "der offen auf seine Mitmenschen zugeht, um die Bedeutung von Gemeinschaft weiß und diese in seinem Priesterdasein auch lebt". In diesem Sinne verstehe er Kirche auch "als Miteinander von Priestern und Laien, Männern und Frauen, Alt und Jung". Als Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich sehe sie der Zusammenarbeit mit Wilhelm Krautwaschl mit großer Freude und Hoffnung entgegen, so Schaffelhofer. Ein Dankeschön gebühre zugleich auch Diözesanadministrator Heinrich Schnuderl, "der in der Zeit des Sedisvakanz die Diözese umsichtig und engagiert geleitet, den Übergang positiv gestaltet und die Diözese auch auf Österreichebene entsprechend vertreten hat".
Lobende Worte fand Schaffelhofer auch zum künftigen Militärbischof: "Mit Werner Freistetter erhält die Militärdiözese nicht nur einen erfahrenen und menschennahen Seelsorger als Bischof, der das Bundesheer bestens kennt. Freistetter ist auch ein anerkannter Theologe und Ethiker, der sich entschieden für ein friedliches Zusammenleben von Nationen, Völkern und Religionen einsetzt." In der aktuellen Situation, in der auch in Europa der Friede wieder zunehmend mit Fragezeichen versehen ist, sei die Ernennung einer Persönlichkeit, die über viele internationale Erfahrungen und Beziehungen verfügt, für mich auch ein klares Signal", so die KAÖ-Präsidentin.
Zulehner: Bischof im Sinne von Papst Franziskus
Die Ernennung eines Mannes aus der eigenen Diözese habe Vorteile. Graz habe nach langem Warten endlich einen neuen Bischof. Der lange Weg dorthin sei auch dem Umstand geschuldet, "dass die Suche nach Kandidaten für das bischöfliche Amt immer noch intransparent und der katholischen Kirche in unserer Zeit unwürdig ist", befand Zulehner. "So wenig Beteiligung ist ein Schwächezeichen der Kirche."
Superintendent Miklas: "Ökumenisch offen"
Als Vorsitzender des Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark hat auch der evangelische Superintendent Hermann Miklas ein Glückwunschschreiben an Krautwaschl gerichtet. "Wir kennen einander ja schon seit vielen Jahren, und ich habe Sie stets als einen sehr aufgeschlossenen, herzlichen und ökumenisch offenen Menschen erlebt", schrieb Miklas laut einer Aussendung des Evangelischen Pressedienstes epdÖ. Er habe die noch inoffizielle Nachricht der Ernennung "mit großer Freude" vernommen und wolle "vorab schon einmal sehr herzlich gratulieren".
Canisiuswerk: Aufbruch in Berufungspastoral
Der neue Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl steht für einen "Aufbruch in der Berufungspastoral" der Kirche in Österreich. Das hat der St. Pöltner Bischofsvikar und geschäftsführende Vizepräsident des Canisiuswerkes, Prälat Franz Schrittwieser, im Gespräch mit "Kathpress" betont. Er sei "hoch erfreut" über die Ernennung Krautwaschls, da damit zugleich das Anliegen der Berufungspastoral - also die aktive Suche und Begleitung junger Menschen auf dem Weg zu einem geistlichen Amt oder Beruf - "auf der kirchlichen Agenda ganz nach oben gehoben" worden sei. Krautwaschl ist seit 2006 Regens des Bischöflichen Seminars Augustinum und zugleich Diözesandirektor des Canisiuswerkes in der Diözese Graz-Seckau.