Bischofskonferenz: Aufruf zum Tag des Gebets und des Fastens für Irak
Die österreichischen Bischöfe haben im Rahmen ihrer Vollversammlung in Mariazell zu einem "Tag des Gebets und des Fastens" für Frieden im Irak am 18. Juni aufgerufen. Die am 17. Juni dazu veröffentlichte Erklärung hat folgenden Wortlaut:
Gebet und Fasten für Frieden im Irak
Die österreichischen Bischöfe schließen sich dem Aufruf des
chaldäisch-katholischen Patriarchen von Babylon-Bagdad, Louis
Raphael I. Sako, zu einem "Tag des Gebets und des Fastens" am 18.
Juni für die Menschen im Irak an und ersuchen die Gläubigen und alle
Menschen guten Willens, sich daran zu beteiligen. Mit Betroffenheit
und dem Gefühl der Ohnmacht verfolgen Menschen in Österreich und
weltweit das Vordringen der islamistischen Terrormiliz "ISIS", die
innerhalb kurzer Zeit ein Drittel des Irak unter ihre Kontrolle
gebracht habt. Neben dem unermesslichen Leid für die vom Krieg
geschundene Zivilbevölkerung drohen nun die Reste einer einst
vitalen Christenheit im Zweistromland zu verschwinden. Diese
tragische Realität ist immer mehr eine Folge dessen, wovor schon der
heilige Papst Johannes Paul II. eindringlich im Vorfeld der beiden
Irakkriege 1991 und 2003 gewarnt hatte.
Die Bischöfe appellieren im Rahmen ihrer gegenwärtigen
Vollversammlung in Mariazell an die österreichische Bundesregierung,
alle Möglichkeiten innerhalb der Europäischen Union und der
Vereinten Nationen zu nutzen, dass die Grundrechte aller Menschen
gleich welcher ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit im Irak
geachtet werden. Mesopotamien ist nicht nur eine Wiege der
menschlichen Zivilisation, auch das Christentum hat dort bis heute
inspirierende Wurzeln. Ein umfassender Friede und die Wahrung der
Menschenrechte einschließlich des Rechts auf Religionsfreiheit
müssen Ziel der Staatengemeinschaft sein, um das Überleben aller
Menschen im Irak zu sichern. Die Bischöfe ersuchen die Gläubigen,
dieses Anliegen in die Fürbitten des Fronleichnamsfests am
Donnerstag aufzunehmen.