St. Pöltener Weihbischof Fasching beigesetzt
An dem von Diözesanbischof Klaus Küng zelebrierten Reuquiem nahmen zahlreiche Gläubige teil. "Weihbischof Heinrich hat für die Diözese gelebt, er hat sie geliebt und hat auch für sie und mit ihr gelitten", fasste Bischof Küng in seiner Predigt den Lebensweg Faschings zusammen, der am 1. Juni nach langer, schwerer Krankheit im 86. Lebensjahr verstorben war.
Nach einer Kindheit in Oberösterreich und im Waldviertel, der Priesterweihe, dem Studium in Rom und Tätigkeiten in der Diözese St. Pölten als Kirchenrechtler, Bauamtsdirektor, Ordinariatskanzler und Domkapitular war Heinrich Fasching 1991 vom damaligen Diözesanbischof Kurt Krenn 1991 zum Generalvikar bestellt worden - "sicher deshalb, weil keiner wie er die Priester und die Gegebenheiten der Diözese kannte und weil er mit seiner Loyalität rechnen konnte", sagte Bischof Küng beim Requiem.
Die Phase als Generalvikar wie auch jene nach der Ernennung zum St. Pöltner Weihbischof 1993 sei für Fasching "eine wirklich schwere Zeit gewesen", legte Bischof Küng dar. "Wir wissen, dass in dieser Zeit alle sehr gelitten haben - Bischof Kurt, Weihbischof Heinrich, die ganze Diözese, alle wahrscheinlich auf ihre Weise." Es sei eines der "Geheimnisse" des Lebens und auch der Kirche, "warum das manchmal so ist, obwohl alle oder fast alle es gut meinen, ja, davon fest überzeugt sind, dass sie in dieser oder jener Weise handeln müssen".
Küng würdigte Faschings Bemühen und Engagement in der Bischofskonferenz, u.a. als Vorsitzender in der Kooperation für Entwicklungshilfe, als Referatsbischof für "Missio" und als Präsident von Pax Christi. Auch nach dem Rücktritt als St. Pöltner Weihbischof im Jahr 2004, der mit Küngs Ernennung zum Diözesanbischof angenommen wurde, habe Fasching einige Jahre als Domkapitular und Dompropst, als Vorsitzender des Caritas-Kuratoriums und der Diözesankommission für die Ständigen Diakone gewirkt und sei ihm, Küng, "immer ein wichtiger Gesprächspartner" gewesen.
Große Bewunderung äußerte Bischof Küng über die "Zähigkeit" des Verstorbenen während dessen allmählich fortschreitender Krankheit: Weiterhin habe er an Themen gearbeitet, vor allem an der Fertigstellung seines 800-seitigen Lebenswerkes über die "Wiener Konstitutionen der Augustiner Chorherren im 15. Jahrhundert", und nach wie vor mit Unterstützung eines Helferteams die Messen im Dom besucht. Eine "Freude für alle" sei schließlich die Feier des 85. Geburtstages und des diamantenen Priesterjubiläums wenige Wochen vor dem Tod gewesen.