"EZA-Bischof" Schwarz: Keine Kürzungen, sondern Hilfe verstärken
Wien, 14.05.14 (KAP) Der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz hat am Mittwochnachmittag (14. Mai) die Bundesregierung einmal mehr dazu aufgefordert, die Kürzung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (EZA) im Budget 2015 zurückzunehmen. "Es geht um internationale Solidarität, die wir als reiches Land den Armen der Ärmsten schuldig sind", so Schwarz bei der seit Montag andauernden 100-stündigen Mahnwache gegen die Budgetkürzungen auf dem Wiener Ballhausplatz, zu der zahlreiche NGOs aufgerufen hatten. Der Budgetposten für EZA soll um 17 Millionen Euro gekürzt und 2015 nur mehr 65 Millionen Euro betragen.
Das Nachlassen an Hilfe und Entwicklung bedrohe den Frieden und die Sicherheit in vielen Gebieten der Erde. Daran erinnerten nicht nur die andauernde Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer, sondern auch die weltweite Verarmung von Bauern und die hohe Zahl an Hungertoten, so der gesamtösterreichische Referatsbischof für Mission und Entwicklung. Er mahnte, dass die globalen Krisen die Situation noch verschlimmerten.
Schwarz, der Vorsitzender der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission (KOO) ist, regte Gegensteuern durch EZA an, weil mit vergleichsweise kleinen Beträgen Überleben und Zukunftschancen für viele Menschen gesichert werden könne. "Wir haben die Pflicht, Hilfe zu leisten", so Schwarz.
Aber auch für die Zukunft Österreichs sei eine großzügige Hilfeleistung wichtig, "denn die Werke der Solidarität und Barmherzigkeit sind auch ein Zeichen für unsere Jugend und deren zukünftiges Handeln", betonte der Bischof. Die zahlreichen Hilfsorganisationen der Zivilgesellschaft und der Kirchen in Österreich seien dabei bewährte und kompetente Vorreiter.
Auch KOO-Geschäftsführer Heinz Hödl appellierte am Ballhausplatz an Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Michael Spindelegger, die Kürzungen für bilaterale EZA und den Auslandskatastrophenfonds zurückzunehmen und eine sukzessive Aufstockung zu verankern. Das aktuelle Regierungsprogramm habe "viele positive Ansätze", entscheidend sei aber, "was davon tatsächlich umgesetzt wird".