Papst Franziskus ernennt Benno Elbs zum neuen Bischof von Feldkirch
Feldkirch, 08.05.13 (KAP) Die Diözese Feldkirch hat einen neuen Bischof: Benno Elbs, bisher Diözesanadministrator, wird künftig die Diözese im äußersten Westen Österreichs leiten. Das hat der Vatikan am Mittwoch mitgeteilt. Elbs ist der vierte Bischof der noch jungen Diözese Feldkirch. Er folgt auf Elmar Fischer, der das Amt des Bischofs bis November 2011 ausübte. Seither leitete Elbs bereis interimistisch die Diözese. Die Ernennung von Elbs ist die erste Bischofsernennung von Papst Franziskus im deutschsprachigen Raum.
Der neue Feldkircher Bischof steht für eine Kirche, "die ganz bei den Menschen ist, mit ihnen Freuden und Hoffnung, Ängste und Nöte teilt und die Erfahrung des heilenden Wirkens Gottes möglich macht". Das hat Elbs am Mittwoch im "Kathpress"-Gespräch betont. Die Reaktionen auf seine Bischofsernennung würden ihm zeigen, "wie vielen Menschen die Kirche ein großes Anliegen ist, wie viele sich für sie einsetzen und für die Kirche brennen", so Elbs wörtlich. Das erfülle ihn mit großer Dankbarkeit und Zuversicht.
Elbs äußerte sich am Mittwoch auch im Rahmen eines Pressegesprächs in Feldkirch zu seiner Ernennung. Vorbilder im Glauben seien für ihn der selige, aus Vorarlberg stammende Provikar Carl Lampert, der "mit Mut und Zivilcourage gelebt" habe, aber auch Papst Franziskus und dessen Vorgänger Benedikt XVI. "Viele Menschen - auch ich - sind froh, dass die Entscheidung gefallen ist", kommentierte Elbs die lange Sedisvakanz von eineinhalb Jahren.
Positive Reaktionen
Als "starkes Signal" für die Kirche in Österreich "und sicher auch für Papst Franziskus" bewertete Kardinal Christoph Schönborn die Ernennung von Benno Elbs zum neuen Bischof der Diözese Feldkirch bewertet: "Es ist ein erfreuliches Signal, dass die erste Bischofsernennung im deutschsprachigen Raum durch Papst Franziskus ein Mann ist, der wirklich sehr glaubwürdig und weit über die Grenzen der Kirche hinaus in seinem Land wirken wird", so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in einer ersten Stellungnahme gegenüber "Kathpress".
Begrüßt wurde die Entscheidung auch von weiteren österreichischen Bischöfen. So unterstrich etwa der Salzburger Erzbischof Alois Kotghasser, dass Elbs zahlreiche Qualitäten zur Leitung einer Diözese mitbringe. Vor allem aber sei er "Seelsorger durch und durch". Bischof Egon Kapellari schätzt Elbs "als einen Mann, der spirituelle Tiefe und den Versuch, die Kirche in ihrer Breite zu halten, verbinden kann". Bischof Klaus Küng, der selbst bereits einmal die Diözese Feldkirch leitete, betonte die "besondere Gabe"
Elbs', mit "jungen Menschen gut umzugehen und sie zu begleiten".
Der Pastoraltheologe Paul Zulehner erklärte gegenüber dem ORF Vorarlberg, die Ernennung Elbs' könnte ein positives Zeichen für die Zukunft der Kirche sein. Elbs sei ein Mann der Seelsorge, ein Mann der offenen Mitte. Es sei eine erfreuliche Sache, dass es nicht ein Kandidat des rechten Flügels geworden sei. Für ihn spreche das für eine Normalisierung in der gesamten Kirche, so Zulehner.
Positiv auch die erste Reaktion aus der Vorarlberger Politik: So nannte der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner die Bestellung eine "ausgezeichnete Entscheidung" des Vatikans. Elbs sei "ein begabter Seelsorger mit hohen menschlichen Fähigkeiten".
Weihetermin noch offen
Elbs wurde 1960 in Bregenz geboren, 1986 zum Priester geweiht und war seither in vielen führenden kirchlichen Positionen in der Diözese, aber auch als Seelsorger und Religionslehrer an der kirchlichen Basis sowie als Psychotherapeut tätig.
Der Termin für die Bischofsweihe steht derzeit noch nicht fest. Das Kirchenrecht sieht vor, dass die Weihe binnen drei Monaten nach der Ernennung zu erfolgen hat.
Die Diözese Feldkirch ist die jüngste Diözese Österreichs. Sie wurde im Dezember 1968 errichtet. Zur Diözese Feldkirch gehören rund 250.000 Katholiken. Das sind rund 66 Prozent der Vorarlberger Gesamtbevölkerung. Feldkirch ist damit nach Eisenstadt die zweitkleinste Diözese Österreichs.
(Weitere Informationen zur Ernennung des neuen Bischofs von Feldkirch bietet ein Kathpress-Themenschwerpunkt)