Bischöfe appelieren an Solidarität der Österreicher
Wien, 20.10.2011 (KAP)Österreichs Bischöfe appellieren anlässlich des Weltmissionssonntag an die Solidarität der Österreicher. Am Sonntag, 23. Oktober, wird weltweit in allen katholischen Pfarrkirchen für Bedürftige in Entwicklungsländern gebetet und gesammelt. Die "Missio-Sammlung" sichert die materielle Grundversorgung und die Existenz der 1.100 ärmsten Diözesen. Sie stellt der Kirche vor Ort die nötigsten Mittel für ihre pastoralen und sozialen Aufgaben zur Verfügung. Kardinal Christoph Schönborn betont zum Weltmissionssonntag: "Es ist wirklich lebensnotwendig für die Weltkirche, dass die Päpstlichen Missionswerke weltweit sammeln, damit die armen Diözesen leben können."
Bischof Ludwig Schwarz, für Mission und Entwicklung in der der Österreichischen Bischofskonferenz zuständig, spricht von der "größten Solidaritätsaktion der Welt": "Es ist ein Ausdruck der Katholizität, dass wir alle gemeinsam an diesem Tag für die Weltmission beten und spenden und dass diese finanziellen Mittel weltweit gerecht verteilt werden.
In einem gemeinsamen Hirtenbrief, der im Vorfeld des Weltmissionssonntag oder am Sonntag selbst in den Kirchen verlesen wird, betonen Österreichs Bischöfe, dass Gottes- und Nächstenliebe untrennbar zusammengehören. "Glaubwürdig wird unsere Botschaft, wenn wir die Liebe Gottes nicht nur verkünden, sondern auch leben. Seien wir deshalb solidarisch in Gebet und guten Werken", appellieren die Bischöfe an die Gläubigen. Zugleich sprechen sie von einem "Netzwerk der Nächstenliebe" der weltweit größten Glaubensgemeinschaft.
"Treibstoff für kirchliche Dienste"
Für den austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler, der für seinen lebenslangen Einsatz für die Rechte der indigenen Völker in der Missionsdiözese Xinghu den Alternativen Nobelpreis erhalten hat, stellt die "Missio"-Sammlung den "Treibstoff" für viele kirchliche Dienste dar. Kräutler zur Situation in seiner Diözese: "Brennend für unsere Ortskirchen ist die Frage: Wie erhalten wir uns selber? Natürlich geben die Gemeindemitglieder bei der Kollekte für den Unterhalt der Pfarre soviel sie können, aber das reicht oft nicht einmal zur Deckung der Benzinkosten."
Gesammelt wird am Weltmissionssonntag in allen Pfarren der Welt, auch in den ärmsten. Somit trägt jeder etwas zur alljährlichen Solidaritätsaktion der Kirche bei. Die Verteilung der Mittel wird zentral von Rom aus koordiniert, damit eine faire Verteilung möglich und niemand vergessen wird. So erhalten auch jene Diözesen und Pfarren finanzielle Unterstützung, die keine "Pfarrpartnerschaft" oder einen Gönnerkreis und die damit verbundene Hilfe haben. (Infos: www.missio.at)