Kirche sucht mit neuer Webplattform Dialog mit Ausgetretenen
Wien, (KAP 25.03.11) Mit einer österreichweiten Web-Initiative sucht die katholische Kirche den Dialog mit Ausgetretenen und Wiedereintritts-Willigen. Unter www.eintreten.at bietet die Kirche Informationen über die Möglichkeiten und konkreten Schritte eines Wiedereintritts und benennt Ansprechpersonen in allen Diözesen, die zu Gesprächen bereit stehen. Präsentiert wurde die Website am Freitag in Wien bei der Pressekonferenz zur Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz von Kardinal Christoph Schönborn.
Prominente Kirchenvertreter wie der Wiener Dompfarrer Anton Faber, der Wiener Weihbischof Franz Scharl sowie der Göttweiger Abt Columban Luser berichten auf der Website u.a. in kurzen Reportagen über ihren intensiven Kontakt mit Ausgetretenen. Tenor: Oftmals geschehen Austritte im Affekt oder als Reaktion auf tiefe Enttäuschungen; zugleich sei jedoch im persönlichen Gespräch immer wieder das Fortbestehen des Glaubens zur Sprache gekommen. "Die Tür der Kirche steht jederzeit offen", so Dompfarrer Faber.
Daneben bietet die Website eine Auswahl an "Testimonials" von wieder Eingetretenen. In kurzen Interviews schildern eine Ärztin, ein Unternehmer sowie ein Bundesheer-Major i.R. ihren Weg aus der Kirche
- und wieder zurück.
"Warum eintreten?"
In kurzen Texten und Verweisen will die Site außerdem die Fragen "Warum eintreten?" und "Wie eintreten?" beantworten und auch über das wachsende Feld Erwachsenentaufen informieren. Da ein Eintritt prinzipiell in jeder Pfarre möglich ist, bietet ein eigener österreichweiter "Pfarrfinder" die Möglichkeit, die jeweils zum Wohnort nächste Pfarre samt Kontaktdaten zu finden.
"Gehören auch Sie zu den Menschen, die durch die Aufdeckung der erschütternden Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche im vergangenen Jahr zutiefst verunsichert wurden und daraufhin einen Austritt erwägen - oder gar bereits vollzogen haben?", heißt es auf der Website, die durch mögliche Enttäuschungen hindurch die Einladung ausspricht, auch auf die "Haben-Seite" des Katholik-Seins zu blicken.
So verweist die Seite darauf, dass die Kirche nicht nur einer der größten Arbeitgeber im Land ist; sie bilde darüber hinaus durch ihre engmaschige Pfarrstruktur und die vielen Ehrenamtlichen ein "dichtes, tragendes Netz der Solidarität". Auch in ethischen und spirituellen Fragen sei die Kirche ein wichtiger "Markstein".
Weitere Informationen: www.eintreten.at