Bischof Fischer für Atomkraft-Ausstieg und einfacheren Lebensstil
Feldkirch-Wien, (KAP 17.03.11) Zu einem raschen Ausstieg aus der Atomtechnologie gibt es keine Alternative. Das hat der Feldkircher Bischof Elmar Fischer vor dem Hintergrund des drohenden Super-GAUs in Japan betont. Diese Technologie sei für den Menschen letztlich nicht beherrschbar, so der Bischof in einer Aussendung am Donnerstag. Fischer plädierte für verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie.
Auch eine Änderung des Lebensstils sei erforderlich: "Die berechtigte Forderung nach dem Abschalten der Atomkraftwerke muss konsequenterweise einhergehen mit der Bereitschaft, unseren energiehungrigen Lebensstil zu überdenken und zu ändern." Ohne ein gewisses Maß an Vereinfachung und Verzicht, um die Schöpfung nicht weiter auszubeuten, werde es nicht gehen, so der Bischof.
Fischer rief die Katholiken in der Diözese Feldkirch dazu auf, in den Gottesdiensten am kommenden Sonntag ein Zeichen der Verbundenheit mit den Opfern und Notleidenden zu setzen und für sie zu beten. Ebenso notwendig sei materielle Hilfe in Form von Spenden.
"Bitte alle Tiroler um ihr Gebet"
Auch der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer hatte sich am Dienstag mit einem Gebetsaufruf an die Gläubigen gewandt: "Ich bitte die Tirolerinnen und Tiroler um ihr Gebet für die Menschen in Japan."
Das Ausmaß der Katastrophe übersteige jede Vorstellungskraft, alle Erklärungsmuster würden zu kurz greifen. Der Zusammenhalt und die Solidarität des japanischen Volkes verdiene großem Respekt, so Innsbrucker Bischof.
Kondolenzschreiben an japanischen Botschafter - Online-Fürbittbuch der Erzdiözese Wien mit "Gebet für Japan"
Wien, 17.03.11 (KAP) Kardinal Christoph Schönborn leitet am Freitag, 18. März, um 19 Uhr im Wiener Stephansdom einen "Gottesdienst für Japan" für die Opfer und Betroffenen der dreifachen Katastrophe. In einem Kondolenzschreiben an den japanischen Botschafter Shiego Iwatani betonte der Wiener Erzbischof am Donnerstag seine "persönliche Anteilnahme" und sprach von der tiefen Solidarität und vom Mitgefühl "der Katholiken und vieler anderer Menschen in Österreich".
Radio "Stephansdom" überträgt den Gottesdienst am Freitag ab 19 Uhr live auf der UKW-Frequenz 107,3 und im Internet. Darüber hinaus wurde auf der Homepage der Erzdiözese Wien ein Online-Fürbittbuch unter http://japan.erzdioezese-wien.at eingerichtet, das zu einem "Gebet für Japan" einlädt.
In seinem Kondolenzschreiben an den japanischen Botschafter Shiego Iwatani betonte Kardinal Schönborn, dass die "erschütternden Nachrichten, die täglich, ja stündlich aus Japan kommen", die Herzen vieler Menschen in Österreich bewegen. Wörtlich heißt es in dem Text: "Die gewaltige Naturkatastrophe hat viele Menschenleben gekostet, vielen Überlebenden Haus und Heimat zerstört und das ganze Land in eine große Bedrängnis gebracht. Die dramatischen Entwicklungen mit den Atomkraftwerken bringen zu aller schon bestehenden Not eine gewaltige, ja übermenschliche Sorge über das ganze Land."
Der Wiener Erzbischof richtet an den japanischen Botschafter auch eine Einladung zum Gottesdienst. Im Anschluss an die Heilige Messe wird Kardinal Schönborn unter dem Lettner-Kreuz des Stephansdom eine Gebetsfeier für die Opfer und die Betroffenen der Katastrophen in Japan halten.