Weihbischof Scharl: "Ministranten haben in Rom Weltkirche erfahren"
Vatikanstadt (KAP 04.08.2010) Eine positive Bilanz zum bisherigen Verlauf des Internationalen Ministrantentreffens in Rom hat der Wiener Weihbischof Franz Scharl gezogen. "Hier in Rom haben die Ministranten wirklich Weltkirche erfahren", sagte Scharl gegenüber "Radio Stephansdom". Das "bunte und lebendige Bild", das die rund 53.000 Ministranten in Rom etwa bei den Zusammenkünften zur Generalaudienz und zum Begegnungsfest am Dienstagabend abgegeben haben, sei zugleich ein "Zeichen für die Buntheit und Lebendigkeit der Kirche", so Scharl.
Die durchwegs positive Stimmung unter den rund 3.200 österreichischen Teilnehmern - 1.000 davon kommen aus der Erzdiözese Wien - habe auch die mitgereisten österreichischen Bischöfe angesteckt und wirke wie ein Jungbrunnen, so Scharl. Zugleich betonte er die Bedeutung der Sorge um die Ministranten in den einzelnen Diözesen. Die Ministranten leisten einen wichtigen ehrenamtlichen Dienst und opfern ihre Freizeit für diese Tätigkeit - dieser Tatsache müsse man kirchlicherseits Dankbarkeit entgegenbringen, so Scharl.
Aus Österreich sind insgesamt 3.200 Ministranten nach Rom gepilgert. Die größten österreichischen Gruppen stammen aus den Diözesen Linz (1.060), Wien (1.000), Innsbruck (360) und Graz-Seckau (350). Für Donnerstag ist ein Treffen aller österreichischer Teilnehmer und der mitgereisten Bischöfe und Begleiter vor der Basilika San Paolo fuori le Mura geplant. Dabei wird u.a. der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer mit den Buben und Mädchen in der Basilika einen festlichen Gottesdienst feiern.
Zollitsch zieht positive Bilanz
Eine positive Bilanz zur Ministrantenwallfahrt hat auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch gezogen. Es erfülle ihn "mit einem gewissen Stolz", dass 45.000 der über 53.000 Teilnehmer aus Deutschland kamen - und davon wiederum 11.000 aus seiner eigenen Erzdiözese Freiburg, sagte Zollitsch am Mittwoch in Rom vor Journalisten. "Wir spüren: Unsere Kirche lebt, sie ist jung, die Jugendlichen gehen mit, und das ist für mich das größte Geschenk dieser Woche."
Froh zeigte sich Zollitsch auch darüber, dass die negative Berichterstattung im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen innerhalb der Kirche offenbar keine Auswirkung auf die Veranstaltung gehabt habe. Das große Interesse an der Wallfahrt sei für ihn "ein Zeichen, dass junge Menschen, auch wenn sie Schwierigkeiten spüren, bereit sind, sich für die Kirche zu engagieren", so Zollitsch.