70. Geburtstag von Bischof Ludwig Schwarz: Dank für Dienst an Einheit
Linz (KAP, 07.06.2010) Mit einem Festgottesdienst im Linzer Mariendom wurde am Sonntag, 6. Juni, der 70. Geburtstag von Diözesanbischof Ludwig Schwarz gefeiert. Die Festpredigt hielt der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser. Er würdigte den Dienst Bischof Schwarz' an der kirchlichen Einheit. "Sein großes Bemühen ist und bleibt der Dienst an der Einheit, die Sorge und das Bemühen für das Miteinander aller Glieder des Gottesvolkes in den Grundaufgaben der Kirche", so Erzbischof Kothgasser wörtlich. Dabei gehe Schwarz stets mit großer ökumenischer Weite, interreligiöser Aufmerksamkeit und mit dem Blick für die seelsorgerischen Notwendigkeiten vor.
Seine pastorale Aufgabe verstehe Bischof Schwarz "ganz im Dienst an Gott und den Menschen. In diesem Geist hat der Jubilar seinen Dienst in Linz begonnen und auch in manchen schwierigen Situationen durchgehalten", so Kothgasser.
Zugleich knüpfte der Salzburger Erzbischof an den Leitspruch von Bischof Schwarz an: "Servite Domino in laetitia" (Dient dem Herrn in Freude). Der Jubilar habe diesen Leitspruch ganz verinnerlicht und "bei aller Beanspruchung im nicht einfachen Hirtendienst seinen wunderbaren Humor nie verloren". Stets habe Bischof Schwarz neben pastoraler und theologischer Tiefe auch seinen Sinn für "heitere Episoden und gute Witze" bewahrt.
Vertrauen in "kreativen Eigensinn"
Würdigende Worte sprach auch der Linzer Generalvikar Severin Lederhilger: Mit "Freundlichkeit und Fröhlichkeit" sei es Bischof Schwarz gelungen, "inzwischen recht Oberösterreich-tauglich" zu sein". Angesichts des diözesanen "kreativen Eigensinns" brauche es manchmal "viel Gottvertrauen und ein gesundes Maß an Zutrauen in den guten Willen" - Qualitäten, die Bischof Schwarz mitgebracht habe und weiter pflege.
Auch außerhalb der offiziellen Termine treffe man in Bischof Schwarz einen Mann großer Herzlichkeit. Dabei strich Lederhilger insbesondere die große Gastfreundschaft von Bischof Schwarz sowie seine Herzensthemen - die Glaubensverkündigung und die Begegnung mit der Jugend - hervor: "Einheitsdienst, auf die Jugend zugehen, missionarisch Kirche sein - das sind für Dich ganz wesentliche Bausteine Deines Hirtendienstes für uns in der Diözese Linz."
Auch der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer nahm an dem Gottesdienst teil. In seiner Ansprache dankte Pühringer Bischof Schwarz für die mittlerweile fast fünfjährige gute Zusammenarbeit zwischen der Diözese Linz und dem Land Oberösterreich. Es sei sinnvoll, dass Kirche und Politik getrennte Wege gehen, aber sie hätten auch gemeinsame Aufgaben: den Menschen ein erfülltes Leben zu ermöglichen. Die kirchliche Seelsorgearbeit sei ein wichtiger Dienst der Kirche für das Land Oberösterreich wie auch ihre "Wächterfunktion" und ihre Tätigkeiten in den Bereichen Bildung und Soziales.
Es freue ihn sehr, so Pühringer, Bischof Schwarz für sein Wirken in Oberösterreich am Freitag, 11. Juni, das große Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich verleihen zu können.
"Innerlich berührt"
Bewegt zeigte sich Bischof Schwarz in seinen Dankesworten: "Ich bin innerlich berührt von der tragenden Gemeinschaft, die ich konzentriert zu meinem Geburtstag erleben durfte." Dabei betonte er noch einmal einzelne Schwerpunkte seiner Arbeit: Es sei ihm weiterhin ein zentrales Anliegen, der Jugend eine neue Beheimatung in der Kirche zu geben. Auch spüre er ein neues Miteinander in der Kirche Oberösterreichs - das Miteinander von Priestern und Laien, von Frauen und Männern, der Katholischen Aktion, der Pfarrassistenten und Pastoralassistenten, der Religionslehrer, Diakone und Ordensleute. "Es bricht etwas Schönes auf", so Bischof Schwarz.
Der Linzer Bischof feierte den Dankgottesdienst bereits in einem neu gestalteten Messgewand, das er vor dem Gottesdienst überreicht bekam. Die Grafik des Messgewandes wurde von der Dompfarre Linz entworfen, die Marienschwestern Linz fertigten das Messgewand in ihrer Paramentenwerkstatt. Auf dem Messgewand finden sich als Motive eine Taube, Sonne, Kreuz und sieben Punkte, die auf die sieben Sakramente hinweisen sollen.
Den Gottesdienst feierten gemeinsam mit Bischof Ludwig Schwarz u.a. der Linzer Altbischof Maximilian Aichern, der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser, der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng, der Erzbischof von Bagdad, Jean Benjamin Sleiman, Generalvikar Severin Lederhilger und Bischofsvikar Wilhelm Vieböck. Als Vertreter der Ökumene nahmen der evangelische Superintendent Gerold Lehner sowie der Superintendent a.D. Hansjörg Eichmeyer teil.
"Kunst und Kirche auf Augenhöhe"
Überreicht wurde Bischof Schwarz außerdem ein dem Jubilar eigens gewidmetes Buch über künstlerische Gestaltungen in der Diözese Linz in den vergangenen zehn Jahren. Das vom Kunstreferat und Diözesankonservatorat der Diözese Linz herausgegebene Buch stellt rund 90 Projekte aus den 487 Pfarren und kirchlichen Einrichtungen der Diözese vor. Es trägt den Titel "Kunst und Kirche auf Augenhöhe" und ist ab sofort im Domshop des Linzer Mariendoms erhältlich.
Das Buch enthält auch ein Vorwort des Präsidenten des päpstlichen Rates für die Kultur, Kurienerzbischof Gianfranco Ravasi. Darin lobt Ravasi die herausragenden Leistungen der Diözese Linz auf den Gebieten von Kunst und Kultur. Wörtlich schreibt Ravasi: "Während des letzten Jahrzehnts haben auch unter der tatkräftigen Führung von Bischof Schwarz die Stadt und die ganze Diözese mit der zeitgenössischen Kunst einen fruchtbaren und sehr facettenreichen Dialog geführt."