Kothgasser: "Erste und ungeteilte Sorge gilt Missbrauchsopfern"
St. Pölten, 02.03.2010 (KAP) Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser hat die Entschlossenheit der Kirche zur vollständigen Aufklärung von Missbrauchsfällen in der Kirche bekräftigt. Sowohl im kirchlichen als auch im zivilen Bereich müsse man dafür Sorge tragen, dass Opfern Recht geschehe, sagte Kothgasser am Dienstagabend in seiner Predigt beim gemeinsamen Gottesdienst der Bischöfe zu ihrer Frühjahrsvollversammlung in St. Pölten. Der Salzburger Erzbischof warnte vor Pauschal-Verurteilungen. Gleichzeitig müsse man konkrete Vorwürfe "ohne ungerechte Nachsicht" untersuchen, stellte Kothgasser klar.
"Es gibt vieles zu heilen. Die Wunden sind zahlreich! Die Wunden der Kinder, die Wunden der Missbrauchten, die Wunden der Opfer. Ihnen gilt unsere erste und ungeteilte Sorge", hob Kothgasser hervor. Es müsse alles getan werden, "damit ihre Wunden heilen können". Der biblische Auftrag, für Recht zu sorgen und den Unterdrückten zu helfen, erfordere "Gerechtigkeit und Wahrheit", so der Salzburger Erzbischof. Es sei darüber hinaus "viel zu tun, dass Verwundungen erst gar nicht entstehen".
Gleichzeitig müsse man auch die Täter im Auge behalten: Manche bräuchten "Hilfe zur Einsicht in ihre Schuld" und "Unterstützung, den falschen Weg zu verlassen und Buße zu tun".