"EZA-Bischof" pocht auf nationalen Plan für UN-Entwicklungsziele
Wien, 22.9.2015 (KAP) Der Linzer Bischof Ludwig Schwarz pocht auf eine konkrete Umsetzung der neuen UN-Nachhaltigkeitsziele auch in Österreich. Die Bundesregierung müsse dafür unter breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft einen Umsetzungsplan erarbeiten und entsprechende finanzielle Mittel bereitstellen, fordert der Referatsbischof für Entwicklungszusammenarbeit und Weltkirche in der Österreichischen Bischofskonferenz im Vorfeld des UN-Gipfels für Nachhaltige Entwicklung in New York. Der dreitägige Gipfel, bei dem die sogenannten "Sustainable Development Goals" (SDGs) beschlossen werden, wird am kommenden Freitag mit einer Rede von Papst Franziskus eröffnet.
Nach dem Beschluss der nachhaltigen Entwicklungsziele sei ein überprüfbarer österreichischer Umsetzungsplan notwendig, "der im Sinne der Universalität Maßnahmen zur Erreichung der Ziele in Österreich sowie für Österreichs Beitrag zur globalen Ebene umfassen muss", betont Bischof Schwarz in einer der katholischen Presseagentur Kathpress übermittelten Stellungnahme. Die nötigen Mittel dafür müssten bereitgestellt werden und Fortschritte transparent sowie überprüfbar sein. "Wichtig ist eine sinnvolle Partizipation der Zivilgesellschaft, um deren Mitgestaltung von Strategie bis Umsetzung und Überprüfung auf nationaler und regionaler Ebene sicherzustellen."
Die neuen nachhaltigen Entwicklungsziele der internationalen Staatengemeinschaft bestehen aus 17 Kernzielen und 169 Unterzielen. Sie sollen die Welt bis 2030 zu einem besseren und gerechteren Ort machen. Auf der Agenda stehen der Kampf gegen Armut, Hunger und Klimawandel, aber auch Fragen von Meeresschutz und Menschenrechten, von ressourcenschonender Wirtschaft oder über den Zugang zu Recht und Bildung für Alle.
Die Welt brauche "nachhaltige ökonomische Alternativen wie eine kohlenstoffarmen Wirtschaft und eine umfassende Fortschrittsmessung, die nicht nur auf Wachstum beruht", so Bischof Schwarz. "Menschenrechte, Menschenwürde und Wohlergehen aller Menschen und damit die Überwindung von Armut, Ungleichheit und Ausgrenzung, wie die Verantwortung für die Schöpfung müssen im Zentrum aller Bemühungen stehen."
Briefe an Fischer und Kurz
Schwarz ist Vorsitzender der KOO, der Koordinierungsstelle für internationale Entwicklung und Mission der Österreichischen Bischofskonferenz. Gemeinsam mit der NGO-Plattform "AG Globale Verantwortung" hat die KOO in mehreren Briefen an die am UN-Gipfel in New York teilnehmenden österreichischen Spitzenpolitiker appelliert, sich für eine umfassende Implementierung der nachhaltigen Entwicklungsziele in allen notwendigen Politikbereichen einzusetzen.
Die neue Nachhaltigkeitsagenda sei "Startpunkt für neue Maßnahmen, im Kampf gegen die Ursachen von Armut, extremer Ungleichheit sowie Umweltzerstörung und Klimawandel", heißt es in den an Bundespräsident Heinz Fischer, Entwicklungsminister Sebastian Kurz und die Minister Andrä Rupprechter und Gabriele Heinisch-Hosek adressierten Schreiben. Um die weitreichenden unterschiedlichen Ziele der SDGs Realität werden zu lassen, seien "mutige Schritte notwendig".
Kathpress-Schwerpunkt zum UN-Entwicklungsgipfel in New York: www.kathpress.at/nachhaltigkeit
Quelle: Kathpress