Mission und sozialer Einsatz gehören zusammen
Wien, 16.10.2015 (KAP) Die Verkündigung des Evangeliums und der Kampf gegen soziale Ungerechtigkeiten in der Welt gehören untrennbar zusammen. Darauf weisen die österreichischen Bischöfe in ihrem Hirtenwort zum kommenden Weltmissions-Sonntag (18. Oktober) hin. Mission gehöre untrennbar zur Identität der Kirche, so die Bischöfe, "weil es die wesentliche Aufgabe der Kirche und jedes einzelnen Getauften ist, allen Menschen Christus zu zeigen, die menschgewordene Liebe Gottes". Mission bedeute zugleich auch, "die Ursachen der tief verwurzelten Ungerechtigkeit zu erkennen und zu bekämpfen, weil sie in krassem Widerspruch zur Lehre Christi stehen".
Der Weltmissions-Sonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Welt und wird von den Päpstlichen Missionswerken ("Missio") durchgeführt. Am 18. Oktober wird weltweit in allen katholischen Pfarrkirchen für Bedürftige in Entwicklungsländern gebetet und gesammelt. Beispielland des heurigen Weltmissions-Sonntags sind die Philippinen. Die "Missio "-Sammlung sichert die materielle Grundversorgung und die Existenz der 1.100 ärmsten Diözesen. Sie stellt der Kirche vor Ort die nötigsten Mittel für ihre pastoralen und sozialen Aufgaben zur Verfügung.
Ein großes Problem sei auf den Philippinen der aus Armut geborene Menschenhandel, heißt es im bischöflichen Hirtenwort. Zehntausende Mädchen und junge Frauen aus armen Familien würden zur Ware von skrupellosen Menschenhändlern, die vor allem vom menschenunwürdigen Sextourismus profitierten, kritisieren die Bischöfe.
Dem halten sie entgegen: "Mutige Priester, Ordensleute und christliche Laien gehen in die Slums und zu den Müllhalden, sind den Menschen nahe und geben ihnen die Erfahrung, von Gott geliebt zu sein. Die Kirche betreibt mobile Schulen und gibt Straßenkindern ein Zuhause. Sie ist auf den Philippinen - und in weiten Teilen der Welt - tatsächlich eine arme Kirche bei und für die Armen."
Die Bischöfe erinnern weiters an den Besuch von Papst Franziskus auf den Philippinen zu Jahresbeginn. Von den rund 130 Millionen Christen Asiens seien gut 80 Millionen Filipinos. Dieses Land habe eine ganz "spezielle Berufung zur Mission" - vor allem in Asien," wo Millionen Menschen bis heute noch nie vom Evangelium der Liebe Gottes gehört haben".
1969 wurde auf den Philippinen das katholische "Radio Veritas" gegründet, das heute in 16 Sprachen in den gesamten südostasiatischen Raum ausstrahlt. Länder wie China, Myanmar, Vietnam und Kambodscha seien lange kommunistische Diktaturen gewesen, in denen den Christen jegliche Missionstätigkeit verboten wurde. Über "Radio Veritas" hätten die Menschen dennoch die Frohe Botschaft empfangen können, so die Bischöfe: "Heute noch wird dieser katholische Radiosender zu 80 Prozent von Menschen gehört, die nicht Christen sind, hier aber die Chance haben, der Botschaft Christi zu begegnen". Ohne die Spenden zum Weltmissions-Sonntag könnte "Radio Veritas" aber gar nicht existieren.
(Spendenkonto PSK: Missio Päpstliche Missionswerke, IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500; Online-Spenden und Informationen unter www.missio.at/wms)
Das Hirtenwort der österreichischen Bischöfe zum Weltmissionssonntag 2015 ist im vollen Wortlaut im Amtsblatt der Bischofskonferenz veröffentlich
Quelle: Kathpress