Katholikenzahlen 2015 weitgehend stabil
Insgesamt 5,21 Millionen Katholiken in Österreich - Leichter Anstieg bei Kirchenaustritten, Eintritten und Kirchenbeitrag
Wien, 12.01.2016 (KAP) Die Katholikenzahl in Österreich ist weitgehend stabil geblieben. Das ergeben die am Dienstag (12. Jänner) von den österreichischen Diözesen veröffentlichten Statistiken. Demnach gibt es mit Stichtag 31. Dezember 2015 in Österreich 5,21 Millionen Katholiken. 2014 waren es laut amtlicher Statistik der Österreichischen Bischofskonferenz noch knapp 5,27 Millionen Katholiken. Das entspricht einem Rückgang von 1,02 Prozent.
Die Zahl der Kirchenaustritte ist 2015 gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, wobei die Diözesen unterschiedliche Entwicklungen melden. In einige Diözesen gab es einen leichten Rückgang, andere verzeichnen einen leichten Anstieg an Austritten, wieder andere kommen fast genau auf die gleiche Anzahl wie im Jahr zuvor. Insgesamt traten 2015 56.365 Personen aus der katholischen Kirche aus. 2014 waren es laut amtlicher Statistik 55.003. Das entspricht einem Anstieg von 2,48 Prozent. Die Kirchenaustritte bewegen sich damit auch 2015 im Rahmen der vergangenen Jahre.
Mit Stichtag vom 31. Dezember 2015 wurden 5.026 Personen in die Kirche wieder oder neu aufgenommen. Das ist etwas mehr (plus 0,62 Prozent) als 2014 (4.995). Die Eintritte in die katholische Kirche nehmen damit seit Jahren leicht zu. 579 Personen machten zudem von ihrem Recht auf Widerruf Gebrauch.
Bei den Angaben für 2015 handelt es sich um vorläufige Zahlen. Kleinere Korrekturen - vor allem bei den Neu- oder Wiedereintritten - sind noch zu erwarten. Maßgebliche Faktoren für den leichten Rückgang der Katholikenzahl sind jedenfalls nicht nur das Verhältnis von Austritten zu Kircheneintritten, sondern auch von Taufen zu Sterbefällen und von Zuzügen zu Wegzügen.
Weitere Informationen unter: www.katholisch.at/statistik
Wie aus der ebenfalls am Dienstag veröffentlichten offiziellen Kirchenstatistik für das Jahr 2014 hervorgeht, ist die Zahl der Taufen 2014 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 2014 wurden 48.582 Taufen verzeichnet, 2013 waren es 48.098. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der kirchlichen Trauungen: Von 11.155 (2013) auf 11.322 (2014). Die Zahl der kirchlichen Begräbnisse ist 2014 (51.005) gegenüber 2013 (53.164) deutlich zurückgegangen.
Rückläufig sind die Zahlen bei Erstkommunionen und Firmungen, was vor allem demografische Gründe hat. Die Erstkommunionen gingen von 52.610 (2013) auf 51.138 (2014) zurück, die Firmungen von 49.921 (2013) auf 48.876 (2014). Stabilisiert hat sich die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstbesucher. Wurden an den sogenannten "Zählsonntagen" 2014 zwischen 577.000 und 623.000 zwischen Messbesucher gezählt, waren es 2013 zwischen 582.000 und 629.000.
Von Stabilität geprägt ist auch das österreichweit nach wie vor sehr dichte Netz von Pfarrgemeinden: Insgesamt weist die Statistik für 2014 4.326 Pfarren und sonstige kirchliche Seelsorgestellen aus (2013 4.327, 2012: 4.324).
Die Zahl der in Österreich wirkenden Priester ist 2014 leicht auf 3.898 zurückgegangen. (2013: 3.933, 2012: 3.998, 2011: 4.035). Stetig im Wachsen ist hingegen die Zahl der ständigen Diakone: Die amtliche Statistik für 2014 weist 691 aus (2013: 656, 2012: 634, 2011: 628).
Aus den vorliegenden Daten ergibt sich, dass die Zahl der Ordensmänner in Österreich (Ordensbrüder und Ordenspriester) leicht abnimmt: 2014: 1.962, 2013: 2.029, 2012: 2.071. Für die Ordensfrauen in Österreich weist die amtliche Statistik 2014 genau 4.073 Schwestern aus. Die Zahl der Ordensfrauen in Österreich nimmt seit Jahren ebenfalls leicht aber stetig ab (2013: 4.241, 2012: 4.359).
Die amtliche Kirchenstatistik 2014 ist veröffentlicht unter: www.katholisch.at/statistik
Die katholischen Diözesen in Österreich können für 2014 leichte Steigerungen beim Kirchenbeitragsaufkommen und insgesamt ausgeglichene Bilanzen verzeichnen. Das geht aus der österreichweiten kirchlichen Gebarungsübersicht hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2014 waren es über 435 Millionen Euro (rund 74 Prozent der Gesamteinnahmen), 2013 lagen die Kirchenbeiträge bei 427 Millionen Euro. Zwei Drittel der Budgets sichern die kirchliche Basisstruktur und die Seelsorge. So wurden laut Rechenschaftsbericht für die Pfarren und die pastoralen Aufgaben insgesamt 385 Millionen Euro aufgewendet, was einem Anteil von 65 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht.
Die Diözesen verzeichneten 2014 Gesamteinnahmen in der Höhe von knapp 588 Millionen Euro. Dem stehen Aufwendungen von fast 593 Millionen Euro gegenüber, was zusammen mit dem Finanzergebnis insgesamt ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in der Höhe von rund 17 Millionen Euro erbrachte.
Über das größte Budget verfügte auch 2014 die Erzdiözese Wien mit Einnahmen von knapp 127 Millionen Euro.
Diese und weitere Zahlen und Fakten auch im Internet unter: kirchenfinanzierung.katholisch.at/kirchenfinanzen