Küng: Eingriff in Genom des Menschen ist verhängnisvoll
St. Pölten, 10.2.2016 (KAP) Eingriffe in das menschliche Genom durch Gen-Veränderungen an Embryonen sind eine verhängnisvolle Entwicklung mit unabsehbaren Folgen und daher strikt abzulehnen: Das unterstrich Bischof Klaus Küng in einer Stellungnahme am Mittwoch gegenüber "Kathpress". Man müsse sich dabei immer wieder vor Augen führen, dass hier "Versuche mit embryonalen Menschen durchgeführt werden, die dann zerstört werden". Der St. Pöltner Bischof bekräftigte gleichzeitig die Linie Österreichs und anderer Länder, die sich immer gegen die sogenannte "verbrauchende Embryonenforschung" ausgesprochen haben.
Der für bioethische Themen im Episkopat zuständige St. Pöltner Bischof reagierte mit seiner Kritik auf die jüngste Entscheidung der britischen Behörde für künstliche Befruchtung und Embryologie (HFEA), die Wissenschaftlern erlaubt, an überzähligen Embryos aus künstlichen Befruchtungen Eingriffe in die Keimbahn zu unternehmen. Bislang durften solche Embryos in Großbritannien für die Forschung genutzt, aber nicht genetisch verändert werden. Die gentechnisch veränderten Embryonen dürfen auch weiterhin nicht in die Gebärmutter einer Frau eingepflanzt werden.
"Ein Wettlauf um die beste medizinische Position bedeutet nicht, dass dann tatsächlich für den Menschen das Beste rauskommt", führte der promovierte Theologe und Mediziner aus. Derartige Genmanipulationen könnten sich auf sämtliche nachfolgende Generationen auswirken, Nebenwirkungen eingeschlossen.
"Der ethisch verantwortungsvolle Umgang mit der Natur ist für uns selbstverständlich, und auch der Umgang mit dem menschlichen Leben sollte es sein", sagte Küng. Wenn man berechtigterweise gegen "Genmais" sei, dann müsse man umso mehr gegen die genetische Manipulation des Menschen sein. Nicht umsonst hätten zahlreiche Wissenschaftler international vor der Zulassung solcher Versuche gewarnt, erinnerte der Bischof. Sie seien daher weltweit in zahlreichen Rechtsvorschriften zum Schutz des menschlichen Lebens nicht erlaubt.
Quelle: Kathpress