Nach der Wahl Österreich zusammenführen
Vorsitzender der Bischofskonferenz: Bundespräsident soll das Einende vor das Trennende stellten
Wien, 23.05.2016 (KAP) "Der neue Bundespräsident muss versuchen, das Land zusammenzuführen." Das sagte Kardinal Christoph Schönborn am Montag zum Ergebnis der Stichwahl um das Bundespräsidentenamt. "Der Wahlkampf hat stark polarisiert, nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Kirche", gab der Vorsitzende der Bischofskonferenz im Interview mit "Kathpress" zu bedenken und sagte: "Ich vertraue darauf, dass die Österreicher als reife Demokraten jetzt den Weg des Miteinander gehen. Es ist die erste Pflicht des neuen Bundespräsidenten, das zu fördern. Respekt und Verantwortungsbewusstsein sind vom neuen Bundespräsidenten und von allen maßgeblichen politischen Kräften in Österreich jetzt besonders gefordert. An uns Bürgern und Bürgerinnen liegt es, sie dabei zu unterstützen."
"Die hohe Wahlbeteiligung zeigt das starke Interesse der Österreicher am Amt des Bundespräsidenten. Von ihm wird erwartet, dass er das Land als Teil der Völkerfamilie repräsentiert und ein Vorbild für das gute Miteinander ist. Angesichts des sehr knappen Wahlergebnisses ist es besonders wichtig, dass der neue Bundespräsident das Einende vor das Trennende stellt", hielt der Kardinal fest und sagte: "Ich gratuliere Alexander Van der Bellen und wünsche dem neuen Bundespräsidenten Gottes Segen für sein hohes Amt. Ich wünsche ihm eine gute Hand für das Miteinander, das Österreich zu einem stabilen, freien und auch prosperierenden Land gemacht hat. Und ich wünsche ihm ein gutes Gespür für die Aufgabe Österreichs in Europa und in der Welt."
Die Stichwahl um das Amt des Bundespräsidenten konnte Alexander Van der Bellen erst nach Auszählung der Briefkarten am Tag nach der Wahl äußerst knapp mit 31.026 Stimmen gegenüber Norbert Hofer gewinnen. Letztlich konnte Van der Bellen insgesamt 2.254.484 (50,3 Prozent) Stimmen erringen, Hofer erhielt 2.223.458 Stimmen (49,7 Prozent). Der neue Bundespräsident wird am 8. Juli das höchste Amt im Staat antreten.
Quelle: Kathpress