Nächstenliebe ist dynamische Kraft des Glaubens
Praktizierte Nächstenliebe ist die dynamische Kraft des Glaubens und der Kirche und nimmt an Jesus Christus Maß. Das erklärte Bischof Ägidius Zsifkovics bei der Messe der österreichischen Bischöfe am Donnerstagmorgen in der Benediktiner-Propstei St. Gerold. Der Eisenstädter Bischof bezog sich dabei auf das Gleichnis vom armen Lazarus. Es gelte so wie Jesus auf den Nächsten zu blicken und nicht blind zu sein für das, was vor der eigenen Türe geschieht, betonte der Bischof von Eisenstadt. Jesus habe die Gleichrangigkeit der Gebote der Gottesliebe und der Nächstenliebe festgehalten und gleichzeitig "den Begriff vom Nächsten entgrenzt". Von daher seien "auch der Fremde oder Flüchtling unsere Nächsten", weil sich Jesus immer den Menschen am Rand zugewendet habe.
Das Gleichnis vom armen Lazarus sei ein "gefährlicher Text", weil er eine kritische Anfrage an den je eigenen Lebensstil sei, so Zsifkovics weiter. Das Gleichnis stehe zudem in der Gefahr, falsch interpretiert zu werde: So läge die Versuchung nahe, es entweder für eine anklagende Moralpredigt gegenüber Reichen oder zu einer Vertröstung der Armen zu instrumentalisieren. Auch eine verharmlosende Interpretation der ungewöhnlich harten Worte sei der falsche Weg. Im Kern wolle Jesus die Nächstenliebe als zentrale Botschaft der Heiligen Schrift aufzeigen, so der Bischof.
Quelle: kathpress (16.03.2017)