Biko-Generalsekretär fordert mehr Sachlichkeit im Umgang mit Islam
Mehr Sachlichkeit im Umgang mit dem Islam fordert der Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz Peter Schipka von Österreichs Parteien. "Ich habe manchmal den Eindruck, dass der Islam ausschließlich unter dem Vorzeichen der Bedrohung thematisiert wird und ich habe auch den Eindruck, dass Muslime manchmal mitunter unter Generalverdacht gestellt werden", so der Generalsekretär in einem Interview mit dem Radiosender "Ö1" am Samstag.
Religion, Zuwanderung, Integration und Sicherheit seien eigenständige Themen; "und da werden Dinge vermischt und dann natürlich politisch vor den eigenen Karren gespannt", so Schipka.
Das sieht auch der evangelische Bischof Michael Bünker so. Er spricht von einem Ablenkungsmanöver, denn "die wachsende Ungleichheit hätten wir auch ohne Migration, das heißt, man muss dort ansetzen, wo das Problem wirklich entsteht und ich glaube, dass wir eine weitere Polarisierung und Zuspitzung der ohnedies schon bestehenden Gegensätze in der Gesellschaft nicht unterstützen sollen".
Islamkritik habe es früher eher von der FPÖ gegeben, heute sei es politischer Mainstream, sagte Carla Amina Baghajati, Frauensprecherin der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ). "ÖVP aber auch bei anderen Parteien, so etwa im Video von Bundeskanzler Kern mit dem Titel Stammtisch, wo ja auch gewisse Ängste angesprochen werden." In dem umstrittenen SPÖ-Video sagt eine Frau, dass sie keine Muslime in Österreich möchte. Man vergesse völlig, so Baghajati, "dass die ganz große Mehrheit der Muslime natürlich sich völlig frei von extremistischem Gedankengut sieht, als ein Teil dieser Gesellschaft, als ein Teil Österreichs".
Quelle: kathpress (09.09.2017)