Krautwaschl zu Glettler: "Beherzter Bischof für die Menschen"
Hermann Gletter werde "ab der ersten Minute ein offener und beherzter Bischof für die Menschen der Diözese Innsbruck". Das hat der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl Mittwochmittag in einer ersten Stellungnahme zum neuen Innsbrucker Bischof betont. Er freue sich für Glettler persönlich, bedaure aber auch als Diözesanbischof von Graz-Seckau, "dass ein so engagierter und menschennaher Priester aus dem Dienst für die Menschen in unserer Diözese scheidet". "Sich ganz in den Dienst Jesu Christi stellen, das ist es, was Hermann Glettler immer getan hat und nun als fünfter Diözesanbischof von Innsbruck auch weiterhin tun wird", sagte Krautwaschl.
Insgesamt kam am Mittwoch viel Lob für Glettler aus der katholischen Kirche in der Steiermark. "Papst Franziskus weist immer wieder darauf hin, dass für den Dienst der Kirche der Einsatz für die Armen und Schwachen unverzichtbar ist. Gleichzeitig wissen wir in der Caritas, dass wir nur dann glaubwürdig sind, wenn wir in der Spur des Evangeliums unsere Aufgaben wahrnehmen", sagte Caritasdirektor Herbert Beiglböck. Hermann Glettler habe diese Herausforderung als Grazer Bischofsvikar für Caritas und diakonale Dienste umgesetzt "und als hervorragender Vermittler zwischen der Seelsorge und der Caritas gewirkt".
Mit vielen Gesprächsbeiträgen, großem Engagement und kreativen, oft überraschenden Ideen habe Glettler wichtige spirituelle Impulse gesetzt. Sein tief ins Soziale und Kulturelle greifendes Glaubensverständnis inspiriere an vielen Stellen in der Caritas, so Beiglböck. Glettlers große Begeisterungsfähigkeit und seine kraftvolle, bilderreiche Sprache wirkten integrativ und authentisch nach innen und nach außen.
"Ansteckende Energie"
Anna Hollwöger, Generalsekretärin der steirischen Katholischen Aktion, bezeichnete den designierten Bischof Glettler als Mensch mit "ansteckender Energie": "Er spricht gerne über seinen Glauben, ohne ihn aufzudrängen, wenn es passt, auch in einem Bus oder auf einer Couch 'auf der Gasse'." Glettler lebe aus der kirchlichen Tradition und sei "kreativ und innovativ" dabei, diese heute zu vermitteln, "manchmal mit Farbe und Pinsel". Er sei "offen und empathisch" im Umgang mit allen.
"Ein Freund der Menschen"
Alois Kölbl, Provisor im Pfarrverband Graz-St. Andrä und Karlau, wies darauf hin, dass man im Pfarrverband überall den Spuren von Hermann Glettler begegne, "der keine Berührungsängste hatte und den Binnenraum der Kirche auch verließ". Kölbl: "Im Mulitkulti-Bezirk Grieß war er im Gespräch mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen und hat wertschätzende Beziehungen aufgebaut. Hermann Glettler war und ist ein Freund der Menschen."
"An die Grenzen gehen"
Hermann Glettler habe seine Kirche bislang vor allem mit Gastfreundschaft versehen - für Fremde, für Andersdenkende, für Kunst, würdigte Johannes Rauchenberger, Leiter des Kulturzentrums bei den Minoriten in Graz, den neuen Innsbrucker Bischof. Rauchenberger konzipierte gemeinsam mit Glettler die inhaltliche Linie des 2018 anstehenden Jubiläumsjahrs zum 800-jährigen Bestehen der Diözese Grraz-Seckau. Der designierte Innsbrucker Bischof verkörpere das von Papst Franziskus eingemahnte "An-die-Grenzen-Gehen" der Kirche in einer ganz besonderen Weise, betonte Raucenberger, und zwar "glaubwürdig, einladend, in einer unübersehbaren öffentlichen Präsenz und akzeptiert von einem äußerst breiten Spektrum öffentlicher Meinungen".
Quelle: kathpress (27.09.2017)