Schönborn: "Lehmann war prägende Gestalt der deutschen Kirche"
Kardinal Christoph Schönborn hat den verstorbenen früheren Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, als "prägende Gestalt der deutschen Nachkriegskirche" und als "Mann der katholischen Mitte" gewürdigt. Die breite Anerkennung und Wertschätzung, die Lehmann seitens der Politik, der Öffentlichkeit aber auch innerhalb der Kirche genoss, seien "ein beeindruckendes Zeugnis seiner menschlichen und christlichen Größe", betonte Schönborn am Sonntag im Gespräch mit "Kathpress".
In einer für ihn persönlich "vorbildlichen Art und Weise" habe es Lehmann vermocht, die Spannung zwischen einer "bewahrenden katholischen Identität" und einer "dialogischen Öffnung der Kirche" auszugleichen. In der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65), die von zahlreichen theologischen Kontroversen und pastoralen Konflikten geprägt war, sei es das Verdienst Lehmanns gewesen, "stets die katholische Mitte zu bewahren, ohne dabei profillos zu werden", so der Wiener Erzbischof.
Persönlich habe ihn an Kardinal Lehmann, der wie er selber auch Dogmatik gelehrt habe, stets seine "ungeheure Arbeitskraft" und seine "schier grenzenlose Belesenheit" beeindruckt, so Kardinal Schönborn abschließend.
Quelle: kathpress (12.03.2018)