"Pfarrgemeinderatswahlen 2012"
Wortlaut einer Presseerklärung zur Herbstvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz, 7. bis 10. November 2011 in Salzburg
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"Gut, dass es die Pfarre gibt" ist das Motto der nächsten Pfarrgemeinderatswahlen, die
am 18. März 2012 in ganz Österreich stattfinden. In den mehr als 3.000 katholischen Pfarrgemeinden werden rund 30.000 Frauen und Männer gewählt werden. Sie übernehmen damit für fünf Jahre konkrete Mitverantwortung für das kirchliche Leben. Die Bischöfe danken den Pfarrgemeinderäten und allen, die sich der Wahl stellen wollen, für den persönlichen Einsatz, das Glaubenszeugnis und die Mitverantwortung für eine lebendige Kirche, die den Menschen ganz nahe sein will.
Pfarrgemeinderäte leisten in der Kirche einen wertvollen und bedeutenden Dienst. Sie leben konkret das Apostolat zu dem alle Getauften berufen sind und gestalten durch ihr Engagement die Kirche vor Ort entscheidend mit. In einer Zeit großer Umbrüche in Kirche und Gesellschaft werden sie in den kommenden Jahren gefordert sein, als „Pfadfinder der Frohen Botschaft" nach Wegen zu suchen, die tieferen Fragen des Menschen aufzugreifen und die Antworten des Glaubens zu vermitteln.
Nicht der statistische Erfolg steht dabei im Vordergrund, sondern das Angebot des Glaubens an den freien Menschen. Wichtig ist nicht so sehr das, was man zählen kann. Vielmehr geht es um ein Erzählen von Erfahrungen und von der Freude, die der Glaube in das Leben bringt. Diese Dynamik kann und soll zu einem gemeinsamen Ausdruck im Leben der Pfarren werden. In diesem Sinn wird im Jänner 2012 eine Delegation von 60 Pfarrgemeinderatsmitgliedern aus ganz Österreich in Rom Berichte über das Leben der Pfarren in den vergangenen fünf Jahren in Form von "Apostelgeschichten der Gegenwart" an Papst Benedikt übergeben. Es ist eine Antwort auf den Aufruf des Heilige Vaters an die Pfarrgemeinderäte 2007 in Mariazell, die Apostelgeschichte durch ihr Leben weiterzuschreiben.
Für ein fruchtbares Wirken ist es wichtig, dass sich die Pfarrgemeinderäte mit dem Glauben auseinandersetzten. Pfarrgemeinderäte brauchen eine kompetente Leitung und ein offenes Klima, damit offen und realistisch über die Herausforderungen eines christlichen Lebens heute gesprochen werden kann. Dabei sind die lebendige Tradition der Kirche und die durch das kirchliche Recht eröffneten Räume zu achten und mutig auszuschöpfen. Ein Blick auf die gelebte Realität zeigt, dass in der überwiegenden Mehrzahl der Pfarren das Miteinander in der Seelsorge und ein gemeinsames Verantworten des Pfarrlebens zwischen dem Pfarrer und dem Pfarrgemeinderat gegeben sind.
Diese ermutigende Situation gibt Hoffnung, dass sich auch diesmal wieder zahlreiche Frauen, Männer und Jugendliche für den Pfarrgemeinderat zur Verfügung stellen werden, wofür die Bischöfe sehr dankbar sind. Zu beachten sind die anderssprachigen katholischen Gemeinden, deren Zahl und Größe in Österreich beständig im Wachsen begriffen ist: Ihre Vertretung und Integration in bestehende Pfarrgemeinderäte bzw. die Bildung eigener Pfarrgemeinderäte in diesen Gemeinden steht als Aufgabe an.